„Aldag redet so manches“ – Investor nimmt Stellung
Golfplatzinvestor Norbert Labuschke hat die Kritik von Grünen-Stadtrat Wolfgang Aldag am schlechten Zustand der Liegestrände am Hufeisensee zurückgewiesen. „Ich habe damit nichts mehr zu tun“, sagte er, mit dem Zustand der Anlagen am Westufer konfrontiert. Er habe das Areal in dem mit der Stadt vereinbarten Zustand an diese übergeben.
Seit einigen Wochen sind die Flächen, die ursprünglich als Badestellen hergerichtet werden sollten, nun aber offiziell nur als Liegewiese fungieren, in einem sehr schlechten Zustand. Tiefe Ausspülungen durchziehen das Areal, das Ufer ist verschlammt. „Vor drei Wochen gab es Starkregen“, sagt Labuschke.
Er hatte die Abschnitte bereits im Frühjahr im Auftrag der Stadt hergerichtet, die so den Hufeisensee aufwerten will. Mit den Liegewiesen, dem Rundweg und einigen anderen Zusätzen war der Golfplatzplan aufgepeppt worden, so dass der Stadtrat am Ende seinen Segen gab.
Grünen-Stadtrat Wolfgang Aldag kritisiert nun sowohl Stadt als auch Labuschke. So sei neben dem Zustand der Strände auch die Bauausführung am Golfplatz selbst fragwürdig, weil Drainagerohre in Richtung See verlegt würden und Böschungen zu hoch und zu nah am See gebaut worden seien. Auch das Pumpenhaus, das dem Golfplatz zur Wasserentnahme dient, kritisiert Aldag als zu groß.
Labuschke kontert: „Herr Aldag redet so manches“, sagt er. Die Kritik des Grünen sei reine Polemik. Beim Strand verweist er auf die Stadt, die nun für das Areal zuständig sei. „Das, was vereinbart war, haben wir gemacht. Es war aber nicht vereinbart, dort Feinsand aufzuschütten.“
Labuschke bestreitet zudem, Wasser in den Hufeisensee einzuleiten, wie von Aldag vermutet. „Das dürfen wir nicht“, sagt er. „Was dort im Boden ist, ist reine Drainage. Es handelt sich um eine absolut übliche Methode, um den Platz von Nässe zu befreien. Die Rohre sind dort senkrecht in die Erde eingelassen.“
Für das Pumpenhaus gebe es eine Genehmigung, wie auch für alle anderen Bauten, die entstanden seien. „Alles was gebaut wird, ist genehmigt“, so Labuschke.
Auch die Kritik Aldags an den neu gestalteten Böschungen am Südwestufer kontert Labuschke. „Ich werde nichts bauen, was nicht standsicher ist.“ Es gebe ein Gutachten, das die Standsicherheit belege. Man sei zudem in Gesprächen mit der Stadt.
Der Golfplatz soll planmäßig am 11. August eröffnet werden, zunächst als Neun-Loch-Kurs. „Wir starten genau gleichzeitig mit dem olympischen Golfturnier in Rio“, so Labuschke. Bis zum kommenden Frühjahr soll dann der erste Golplatzabschnitt mit allen 18 Löchern fertig sein. „Wir planen und beantragen außerdem gerade den Bau des Klubhauses und der Gastronomie“, erläutert Labuschke. Wann der Bau beginnt, ist noch offen.
Die Stadt hat auf eine Anfrage bisher nicht reagiert.